Wirksamkeitsanalyse


In einem Evaluationsprojekt der Universität Karlsruhe wurden die Effekte von PFiFF untersucht. Der Untersuchungszeitraum umfasste ein halbes Jahr. Die PFiFF-Stunden fanden einmal in der Woche mit einer Unterrichtsdauer von jeweils 45 Minuten statt. Nachfolgend sind die Ergebnisse der Studie zusammengefasst.


Verhaltensinventar BRIEF-P

Die PFiFF-Kindergartenkinder haben sich im Gesamtwert „exekutive Funktionen“ (untersucht mit dem Verhaltensinventar BRIEF-P zur Beurteilung exekutiver Funktionen von Kindern im Kindergartenalter) im Vergleich zu den Kontrollkindern (aus Kindergärten ohne PFiFF-Kooperation) hochsignifikant verbessert: PFiFF-Kinder um fast 10 Prozent; Kinder aus der Kontrollgruppe um 2,5 Prozent. Die größten Unterschiede im BRIEF-P wurden im Bereich der kognitiven Flexibilität gemessen. Hier verbesserten sich die PFiFF-Kinder um über 14 Prozent, die Kontrollkinder lediglich um etwas mehr als 1 Prozent. Des Weiteren haben sich die Kinder aus den untersuchten PFiFF-Kindergärten in ihrer metakognitiven Entwicklung stärker verbessert als die Kinder aus den Kontrollkindergärten. Während sich bei den PFiFF-Kindern die gemessenen Werte um gut 8,5 Prozent verbessert haben, wurde bei der metakognitiven Entwicklung der Kinder aus der Kontrollgruppe eine minimale Verschlechterung gemessen. Bei der Inhibition verbesserte sich die Interventionsgruppe zwar nicht signifikant, aber prozentual gesehen um nahezu das Doppelte im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Vergleicht man die Ergebnisse des Verhaltensinventars BRIEF-P mit den Normwerten, so zeigt sich, dass zum ersten Messzeitpunkt (vor der 6-monatigen Intervention) sowohl die PFiFF-Kinder als auch die Kinder aus den Kontrollkindergärten in allen Werten signifikant schlechter als die mit BRIEF erhobenen Normwerten abgeschnitten haben. Nach der 6-monatigen Intervention lagen die Kinder aus den PFiFF-Kooperationen (nicht aber die Kinder aus den Kontrollgruppen) über den Normwerten.


Head-Toes-Knees-Shoulder-Aufgabe

Die Head-Toes-Knees-Shoulders-Aufgabe (HTKS) ist eine motorischen Aufgabe, die die Selbstregulationsfähigkeit und die exekutiven Funktionen von Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren misst. Dabei werden die Komponenten Inhibition, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und kognitive Flexibilität getestet. Die Kinder müssen die Aufmerksamkeit auf die Instruktionen lenken und die geltende Spielregel im Arbeitsgedächtnis aufrechterhalten. Inhibitorische Kontrolle ist gefordert, da die Kinder eine andere Aktion einleiten müssen, als es die Instruktionen vorgeben. Wenn sich die Spielregeln bzw. die einzelnen Aufgabenstellungen verändern, sind das Arbeitsgedächtnis und die kognitive Flexibilität und damit auch die Inhibition im Einsatz. Bei dem Testverfahren werden die Schwierigkeitsstufen allmählich gesteigert, aber nur dann, wenn bei der vorangegangenen Schwierigkeitsstufe eine vorgegebene Anzahl von richtig ausgeführten Bewegungen bzw. Entscheidungen erfolgt ist. Die Kinder der Kontrollgruppe kamen größtenteils nicht über die zweite Schwierigkeitsstufe hinaus, während nahezu alle PFiFF-Kinder die dritte und höchste Schwierigkeitsstufe erzielten.

Bei der Head-Toes-Knees-Shoulders-Aufgabe verbesserten sich die Kinder aus der Interventionsgruppe mit PFiFF um mehr als 60 Prozent, die Kinder aus den Kontrollgruppen um weniger als 6 Prozent. Studienergebnisse anderer Forschergruppen zeigen, dass die Ergebnisse in der HTKS-Aufgabe mit dem Lernerfolg korrelieren. Innerhalb der untersuchten Altersgruppe sagt die Aufgabe den Lernerfolg im mathematischen und sprachlichen Bereich über mehrere Jahre voraus.

In den PFiFF-Stunden werden zum Training exekutiver Funktionen regelmäßig Spiele integriert, die nach dem Prinzip der HTKS-Aufgabe gestaltet sind und auf diese Weise die exekutiven Funktionen trainieren. Beispiele dazu finden Sie in den Filmsequenzen PFiFF/Grundschule 3, 4, 5.


HTKS Schwierigkeitsstufe 1

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HTKS Schwierigkeitsstufe 2

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HTKS Schwierigkeitsstufe 2

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Akzeptanz

Die Beurteilung der Akzeptanz von PFiFF durch die Übungsleiter fiel sehr positiv aus. Dabei wurden die Zufriedenheit mit den theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalten, die Umsetzung der PFiFF-Stunden und Fragen zur Organisation und „Ökonomie“ erfasst. Der Anteil an Übungen, die explizit auf die Förderung der exekutiven Funktionen und der Selbstregulation ausgerichtet sind, liegt bei knapp 60 Prozent. Rund 77 Prozent der Übungsleiter wenden Inhalte aus den PFiFF-Schulungen auch in anderen Bereichen außerhalb von PFiFF an (z.B. in anderen Sporteinheiten, in der Familie, in weiteren pädagogischen Arbeitsfeldern). Die Mehrzahl der Übungsleiter schätzt den Verwaltungsaufwand als gering ein.